Kleine Marathon Nachlese (… der Blick zurück)

Für die Strava-Aktivisten: Ja das gleiche habe ich dort gestern auch schon mal gebloggt. Aber Strava ist vergänglich, aber der running-podcast bleibt!

Der Frankfurt Marathon 2017 ist nun mehr als 2 Wochen her und ich will hier nicht jede Kurve oder jeden Windstoß besprechen. Einen „kleinen“ Rennbericht könnt ihr hier in Episode 76 hören: http://www.running-podcast.de/rp076-running-talk-mit-peter-live/ . Auch der Lauf auf Strava selber sei hier nochmal verlinkt: https://www.strava.com/activities/1252113448 .
Weiter unten die Impressionen vom Treffen vor dem Lauf und ein paar Bilder von der Strecke.

Aber dann hab ich nach dem Lauf mal alle alten Marathon Erinnerungen herausgeholt: Verstecken tun sich bei mir die Medaillen von Karlsruhe und Rom. Die Karlsruher, habe ich mit der optisch sehr ähnlichen Halbmarathon Medaille aus einem ähnlichen Jahr „ersetzt“.

Das eigentlich interessante ist aber die Entwicklung der Zeiten:

Die Frühphase des Rennens: Hier noch mit Hegu und Christian locker zusammen.

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Aegroto, dum anima est, spes est – oder Laufen ohne Betablocker

Aegroto, dum anima est, spes est.
(Deutsch: Für den Kranken besteht Hoffnung, solange er atmet.) 

Spannende Tage liegen seit meinem letzten Blogbeitrag zum Thema diastolische Hypertonie oder Laufen mit Betablocker hinter mir. In einem ersten Lauf nach der Wende in meiner Therapie schrieb ich auf Strava „Danke Community“. Und dies wiederhole ich hier gerne.

Danke Community. Danke für die vielen Kommentare auf den unterschiedlichen Plattformen und danke vor allem für die teils sehr fachkundigen Tipps und Denkanstöße zu diesem wichtigen Thema. Zwei sehr fachkundige Meinungen und ein Telefonat haben mich dazu bewegt, meinen Hausarzt in eine andere Richtung zu lenken. Aber fangen wir ganz von vorne an.

Wichtig ist zu erwähnen, dass dies kein Artikel ist, der auf medizinischem Fachwissen beruht und er auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hat. Viel mehr ist dies eine Sammlung meiner Recherchen und mir zugespielten Empfehlungen und Informationen die sich auf meinen speziellen Fall beziehen. Jeder, der sich mit solchen Problemen auseinander setzt, sollte immer einen oder mehrere Fachärzte konsultieren und die Behandlung nicht auf eigene Faust ändern.

Kurz vor Veröffentlichung des Blogposts http://www.running-podcast.de/diastolische-hypertonie-oder-laufen-mit-beta-blocker/ begann ich mit der Einnahme von 5mg Bisoprolol, einem Betablocker, zur Senkung des Blutdrucks. Da dieser Wirkstoff auch Auswirkungen auf die Herzfrequenz hat, kam bei mir die große Frage auf, wie bekomme ich die Therapie mit meinem Lieblingssport unter einen Hut.

Schnell entschied ich mich, mit meiner Frage an die Öffentlichkeit zu gehen und darüber zu bloggen. Und genauso schnell flog das Feedback herein. Teils eigene Erfahrungsberichte, teils offensichtlich fachkundige Meinungen und ein Telefonat brachten mich dazu mir erneut einen Termin bei meinem Arzt zu holen. Das Schicksal wollte es so, daß mein behandelnder Arzt im Urlaub war und sein Kollege in der Gemeinschaftspraxis seine Vertretung übernahm. Von ihm wusste ich, daß er schon einige Marathons gelaufen ist und versprach mir so ein Gespräch, welches vor dem Hintergrund meiner Laufleidenschaft stehen sollte.

Ich schilderte ihm meine Bedenken und vor allem meine Enttäuschung, daß ich nicht richtig aufgeklärt wurde. Denn das der Betablocker eine solche Auswirkung auf die Herzfrequenz haben würde, war mir als unbedarfter Patient nicht bewusst. Einen kurzen Moment hatte ich den Eindruck, er wolle seinen Kollegen verteidigen, aber dann lenkte er ein und erklärte mir das, was ich vorher schon aus Gesprächen und dem Internet wusste. Es gibt eine andere Möglichkeit der Therapie, einen anderen Ansatz den Bluthochdruck zu behandeln. Denn während der Betablocker die Beta-Rezeptoren blockiert und somit die Stresshormone nicht mehr andocken können (und gleichzeitig die Herzfrequenz senken) gibt es unter anderem die Sartane, welche die Wirkung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin aufheben und gefäßerweiternde Auswirkungen haben. Darüber hinaus gibt es noch weitere Medikamente. Aber letzteres schien sich aus meinen Gesprächen als das geeignetste heraus zu kristallisieren. Mein Arzt bot mir schließlich an auf das Medikament Candesartan umzusteigen.

Schon kurz nach der Umstellung schoss bei meinen ersten Läufen die Freude zurück in mein Läuferherz. Denn die angezogene Handbremse hatte sich gelöst. Es lief sich wieder wie früher, vor der Diagnose diastolische Hypertonie. Beim Röntgenlauf lief ich über die Halbmarathondistanz mit ca.400Hm sehr befreit und energiegeladen auf. Vielleicht spielt der Kopf auch eine gehörige Portion mit. Aber der Motor, das Herz muss die wichtigste Arbeit ohne Einschränkung übernehmen können. Im übrigen stellte mein Arzt in Frage ob ich auf alle Ewigkeit dieses Medikament nehmen muss, denn sehr drastisch waren die Werte bei der 24h Blutdruckmessung nicht. Interessant wird sein, wie sich der Blutdruck bei Belastung verhält, ggf. werde ich nochmals ein Belastung EKG durchführen lassen. Meinen Blutdruck überwache ich durch regelmäßige Messungen zu Hause und ich werde turnusmäßig  bei meinem Arzt zur Kontrolle erscheinen.

Was sicherlich nicht unerwähnt bleiben sollte: Es gibt natürlich Patienten, wo die Einnahme eines Betablockers unumgänglich ist (z.B. bei Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, etc.). Man muss immer die gesundheitliche Vorgeschichte betrachten und das Allgemeinbild des Patienten. Da ich hier aber als leidenschaftlicher Läufer auftrete und nicht als Arzt, bleibt mir nur der Rat:

„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Vielleicht auch besser mehrere.